Ein Punkt, weshalb das Straßensystem in Bulgarien für Reisende eine Rolle spielt, ist, dass man auf den Nationalstraßen eine Vignette benötigt. Deshalb ist es bereits vor der Reise ratsam, sich über den Aufbau des Systems zu informieren. Man kann schon zuvor die Online-Vignette für Bulgarien kaufen und die Bestätigung per Email anfordern.

Es gibt viele Urlauber in Bulgarien, die in der Hauptstadt Sofia ankommen, um von dort aus in den östlichen Teil, also zur Küste am Schwarzen Meer, zu fahren. Wer eine solche Reise plant, hat eine lange Fahrt vor sich. Häufig hält man sich dabei ausschließlich auf den Nationalstraßen des Landes auf. Es gibt aber natürlich auch Routen, die abseits davon liegen.

Wir geben Ihnen einen Überblick über das Straßensystem vor Ort und verraten, welche Besonderheiten auf den bulgarischen Straßen auf Autofahrer warten.

Das Interessante am Straßennetz in Bulgarien ist die Geschichte, die sich dahinter verbirgt

Das Straßennetz in Bulgarien

Das Interessante am Straßennetz in Bulgarien ist die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Die meisten Autofahrer sehen es als Selbstverständigkeit an, dass das Land über ein gut ausgebautes Netz verfügt. Dabei war dies bis zum Jahr 1994 alles andere als selbstverständlich.

Bis zu diesem Jahr existierte nur eine einzige Landstraße, die von der Hauptstadt Sofia aus in die zweitgrößte Stadt Plowdiw führte. Betrachtet man die Straßen von heute, wird deutlich, welch großen Fortschritt das Land in den letzten Jahren gemacht hat. Die Entwicklung seit dem EU Eintritt ist vor allem an den Autobahnen in Bulgarien erkennbar.

Das Netz aus Straßen und Autobahnen im Land erstreckt sich heute auf eine Länge von fast 20 000 Kilometer. Es befinden sich zwar noch immer viele Streckenabschnitte im Bau, insgesamt kann man aber behaupten, dass es in fast allen Teilen des Landes viele Anschlüsse und Straßen von guter Qualität gibt.

Der Aufbau des Straßensystems

Die Autobahn in Bulgarien spielt für Urlauber die wahrscheinlich größte Rolle. Bei den Straßen handelt es sich auch um die Strecken, auf denen man für die Maut bezahlen muss. Danach folgen die Republikstraßen, die sich in die Abschnitte 1. und 2. Ordnung gliedern. Wir geben Ihnen eine Übersicht über das bulgarische System.

Das Autobahnnetz in Bulgarien besteht insgesamt aus sieben Teilen. Dabei muss man wissen, dass bislang noch nicht jedes dieser Teile fertiggestellt ist. Es gibt viele Autobahn-Kilometer, die sich bislang noch in der Planung oder im Bau befinden.

Bei den wichtigsten Autobahnstrecken, die quer durch das Land verlaufen, handelt es sich um die A1 (Name: Trakija) und die A2 (Name: Hemus). Beide Strecken beginnen in der Hauptstadt im Westen und enden an der Schwarzmeerküste im Osten.

Bei der A3, A4 und A6 handelt es sich um Autobahnen, über die Fahrer an die Grenzübergänge des Landes gelangen. Die A3 (Name: Struma) verläuft beispielsweise von Sofia aus an die griechische Grenze, die A4 (Name: Mariza) von Tschirpan an die türkische Grenze.

Die Autobahnen A5 (Name: Tscherno More) und A7 wurden bislang noch nicht erwähnt, da sie zum Großteil noch nicht existieren. Die Strecken sind zwar bereits geplant, wann genau der finale Bau umgesetzt werden kann, ist allerdings bislang noch unklar.

Die Republikstraßen werden des Öfteren auch als Hauptstraßen bezeichnet. Sie sind in zwei Teile untergliedert. Auf den Verkehrsschildern wird anhand der Nummerierung deutlich, welcher Ordnung die jeweilige Straße zugeordnet werden kann.

Neben den Autobahnen dienen auch die Republikstraßen als wichtige Streckenabschnitte in Bulgarien. Sie verbinden größere und kleinere Städte miteinander und verlaufen zum Teil von einer Landesgrenze zur anderen.

Es gibt insgesamt neun Straßen 1. Ordnung. Die Hauptstraße mit der Bezeichnung I-1 verfügt über eine Länge von mehr als 420 Kilometer und führt von Widin (rumänisch-bulgarische Grenze) bis nach Kulata (griechisch-bulgarische Grenze). Bei der I-2, I-6, I-7 und I-8 handelt es sich ebenfalls um wichtige Hauptstraßen, die sich an den Grenzen Bulgariens befinden.

Bei den Straßen 2. Ordnung handelt es sich ebenfalls um Streckenabschnitte, auf denen täglich eine Vielzahl an Fahrten von Bulgaren und Urlaubern absolviert werden. Es gibt insgesamt 44 Straßen 2. Ordnung, die in beinahe allen Regionen des Landes zu finden sind.

Die wichtigsten sind die II-19 und die II-80, die bis an die griechische Grenze führen. Von besonderer Relevanz ist zudem die II-18, die auch als Sofioter Ringstraße bekannt ist und wie eine Art Ring um die Hauptstadt verläuft.

Es gibt gleich mehrere Europastraßen in Bulgarien. Die Europastraße 871 verfügt beispielsweise über eine Länge von 170 Kilometer und verläuft von Nordmazedonien bis in die bulgarische Hauptstadt Sofia.

Wenn man sich über eine Fahrt mit dem Auto durch Bulgarien unterhält, fällt mit Sicherheit auch der ein oder andere Kommentar über die Brücken des Landes. Auch sie stellen einen wichtigen Teil des Straßensystems dar.

Es gibt zwei große Brücken, die Bulgarien mit Rumänien verbinden: die alte Donaubrücke (Giurgiu-Russe-Freundschaftsbrücke) und die Donaubrücke 2 (Brücke „Neues Europa“).

Die Verkehrsregeln und die Geschwindigkeiten in Bulgarien unterscheiden  sich zum Teil von denen in anderen Europäischen Ländern.

Verkehrsregeln und Geschwindigkeit

Da sich die Verkehrsregeln und die Geschwindigkeiten in Bulgarien zum Teil von denen in Deutschland unterscheiden, ist es wichtig, auch diese beiden Bereiche in Bezug auf das Straßennetz zu erwähnen.

Mitführpflicht und Regeln

Reisende, die mit ihren Fahrzeugen auf der bulgarischen Autobahn unterwegs sind, sollte wissen, dass für alle Insassen in einem Notfall beim Verlassen des Autos die Verwendung einer Warnweste verpflichtend ist.

Regeln wie „Alkohol oder Handy am Steuer“ gelten auch in Bulgarien als absolutes Tabu. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit einer Strafe rechnen.

Tempolimits

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den bulgarischen Autobahnen liegt für PKW-Fahrer bei 130 km h. Auf neuen Streckenabschnitten gilt ein Tempolimit von 140 km h. Bei einer Überschreitung des Limits drohen dem Fahrer Bußgelder.